Während sich im post-revolutionären Tunesien die verfassungsgebende Versammlung bevorzugt an den Debatten zum Status der Frau erhitzte, startet im Oktober 2013 Fotografieprojekt „Blasti“ (tunesischer Dialekt: „mein Platz“): Tunesierinnen wurden aufgefordert, unabhängig von Alter oder ihrer Herkunft, ihre bevorzugten Plätze zu fotografieren und diese Bilder auf der Webseite www.blasti.tn hochzuladen und dort auf einer Karte geographisch zu verorten.
Parallel zu dem interaktiven Onlineprojekt, lud das Blasti – Team zu einem partizipativen Fotoworkshop in Tunis ein. Die Teilnehmerinnen machten Exkursionen durch die Stadt, vond er traditionellen Medina bis zum exklusiven Vorort La Marsa am Meer, und setzten ihre Ideen zum Thema „Mein Platz“ fotografisch um. Diese Arbeiten wurden in der Nationalbibliothek in Tunis sowie im Rathaus Stuttgart ausgestellt.
Die Fotografien zeigen vielfältige Perspektiven auf öffentliche Räume in Tunis und sind Ergebnis einer virtuellen und realen Begegnung von Frauen mit sehr unterschiedlichen Hintergründen. Sie tauschten sich aus, inspirierten sich gegenseitig und stehen gemeinsam für ihren Platz im sich neu formierenden Tunis ein.
Tunesische Fotografinnen: Rahma Ameur, Ahlem Ben Abderrazak, Amina Gharred, Faten Jebara, Nouhad Khalifa, Amel M’rad, Raoudha Selmi, Mariam Toueit
Blasti-Team: Anja Pietsch und Dr. Miriam Stock (SocialVisions), Dr. Christine Bruckbauer, Patricia Triki (Projektkoordination Tunis), Cube3D Tech Tunis (Webseite), Maison des Arts Tunis (Workshop), Nationalbibliothek Tunis (Ausstellung), Andreas Hartung (Grafik Stuttgart)
Das Projekt wurde vom Programm CrossCulture Plus des Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), durch Mittel des Auswärtigen Amtes finanziert. Die Ausstellung in Stuttgart wurde mit finanzieller Unterstützung des ifa, des Auswärtigen Amtes, der Dr. Buhmann-Stiftung und dem Verein tunesischer Akademiker und der Stadt Stuttgart realisiert.